Logopädie für Jugendliche/Erwachsene

Wenn Sie eine Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen haben sind Sie bei uns richtig aufgehoben. Das Ziel unserer Therapien mit Jugendlichen und Erwachsenen ist es die spezifischen Defizite durch eine alltagsnahe und klientenzentrierte Therapie zu fördern. Dadurch möchten wir eine Linderung der Einschränkungen erreichen, um die Lebensqualität und Teilhabe der Patienten zu verbessern. Auch das Einbeziehen der Angehörigen ist hierbei ein wichtiger Bestandteil der Therapie.

Beschwerdebilder Logopädie

Aphasie

Eine Aphasie ist eine Störung der Sprache, deren Symptome sich sowohl im Sprachverständnis als auch in der Sprachproduktion abbilden können.

Aphasien treten häufig im Zusammenhang mit einem Schlaganfall oder anderen neurologischen Erkrankung auf. Hierbei oft betroffen sind die Wortfindung, die Grammatik, die Artikulation, sowie kommunikative Fähigkeiten. Darüber hinaus können auch das Lesen und Schreiben betroffen sein, sowie die Konzentrationsfähigkeit. Durch sprachliche Übungen können beeinträchtigte Fähigkeiten neu angeregt werden.

Mögliche Ziele der Aphasietherapie sind:

  • Verbesserung der sprachlichen Fähigkeiten
  • Normalisierung oder Erreichen einer sprachlichen Kommunikation
  • Erarbeiten individueller Kommunikationsmittel
Aphasie

Dysarthrie

Bei einer Dysarthrie (auch: Dysarthrophonie) sind Symptome im Bereich des Sprechens, der Stimme sowie der Atmung zu finden. Oft zeigen Betroffene z.B. eine „verwaschene Sprache“.

Durch eine neurologische Schädigung können hierbei motorische Abläufe des Sprechens sowie die Lautstärke Variation und Stabilität der Stimme und Sprechatmung beeinträchtigt sein. In der Logopädie setzen wir hier verschiedene Übungen zur Selbstwahrnehmung, sowie zur Stärkung der muskulären und sprechkoordinatorischen Funktionen ein.
Mögliche Ziele sind:

  • Verbesserung bzw. Normalisierung des Sprechens bzw. der Artikulation
  • Verbesserung des Redeflusses und / oder der Akzentuierung
  • Erarbeiten alternativer Kommunikationsmittel
  • Erhaltung der Sprechfähigkeiten
Dysarthrie-Logopaedie

Dysphagie

Eine Dysphagie ist eine Störung des physiologischen Schluckakts. An einem unbeschwerten Schlucken sind diverse Muskeln und Muskelgruppen beteiligt, deren paralleler Einsatz koordiniert werden muss.

Infolge einer Hirnschädigung können diese – sonst automatisierten – Abläufe beeinträchtigt sein, wodurch es notwendig ist, sie im logopädischen Setting wieder aufzubauen oder mithilfe kompensatorischer Strategien auszugleichen.

Mögliche Ziele sind:

  • Verbesserung bzw. Normalisierung des Schluckens
  • Erhaltung der Schluckfähigkeiten/ Ermöglichung der oralen Nahrungsaufnahme
  • Erarbeitung von Kompensationsstrategien / anderen Schlucktechniken
  • Die Teilhabe am Essen und Trinken bestmöglich aufzubauen und zu festigen
Dysphagie Erwachsene

Sprechapraxie

Bei einer Sprechapraxie ist die Planung sprechmotorischer Abläufe eingeschränkt. Es kommt hierbei zu Suchbewegungen sowie Fehlbenennungen, durch eine veränderte Artikulation.

Eine Sprechapraxie tritt häufig in Kombination mit einer Aphasie Infolge eines Schlaganfalls auf. Durch die Schwierigkeiten in der sprechmotorischen Planung kann es zu einer erhöhten Sprechanstrengung kommen. Die Gesichtsmuskulatur ist jedoch von der Störung in der Regel nicht beeinträchtigt.

Mögliche Ziele sind:

  • Verbesserung bzw. Normalisierung des Sprechens
  • Förderung bzw. Normalisierung der Kommunikationsfähigkeit
  • Erarbeiten alternativer Kommunikationsmittel
  • Erhaltung der Sprechfähigkeiten
Sprechapraxie

Neurodegenerative Erkrankungen

Infolge neurodegenerativer Erkrankungen wie z.B. MS, Parkinson oder ALS, können Beeinträchtigungen der Stimme, der Sprache, des Sprechens oder Schluckens auftreten.

Parkinson
Infolge einer Parkinson-Erkrankung können verschiedene motorische Funktionen betroffen sein, die für die Stimmgebung, Atmung, das Schlucken sowie für eine deutliche Artikulation notwendig sind. Außerdem können kognitive Einschränkungen auftreten. Eine logopädische Therapie setzt bei diesem Störungsbild an der Erarbeitung von Techniken zur klaren und lauten Aussprache an, und wird von Schluck- und Atemübungen begleitet.

Multiple Sklerose
Multiple Sklerose (MS) ist eine entzündliche Erkrankung des Nervensystems. Neben Mobilitätseinschränkungen können auch die Kognition sowie die Sensibilität beeinträchtigt sein. Im logopädischen Setting werden die verschiedenen Einschränkungen durch Stimulation, Kräftigungsübungen sowie Übungen zum Spracherhalt bearbeitet. Ziel der Therapie ist es, die Funktionen aufrechtzuerhalten und nach Möglichkeit zu verbessern.

Amyotrophe Lateralsklerose
Die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine Erkrankung des Nervensystems, mit einem fortschreitenden Verlauf. Durch vielfältige motorische Einschränkungen infolge muskulärer Schwächen oder Lähmungen, können verschiedene Funktionen der Stimme, sowie des Sprechens oder Schluckens betroffen sein. Eine frühzeitige logopädische Behandlung kann sich unterstützend auf die Aufrechterhaltung dieser Funktionen auswirken.

Neurodegenerative Erkrankungen

Facialisparese

Infolge von Hirnschädigungen, Virusinfektionen, Operationen u. Ä. können Lähmungen der Gesichtsmuskulatur auftreten. Meist treten Gesichtslähmungen halbseitig auf.

Das eingesetzte Therapieverfahren zielt mit manuellen Techniken und einer Stimulation der betroffenen Areale mit Eis, Schallwellentherapie oder Vibration, auf eine Reaktivierung der betroffenen Muskulatur ab. In der Regel werden logopädische Übungen zur Kräftigung und Wiederherstellung der mimischen Muskulatur eingesetzt.

Facialisparese

Stimmstörungen - Dysphonien

Der Stimmapparat kann durch verschiedenen Ursachen auf organischer oder funktioneller Ebene beeinträchtigt werden. Typische Symptome für eine Dysphonie sind Heiserkeit, eine behauchte Stimme, Sprechanstrengung, Räusperzwang, Atemstörungen und/ oder ein Enge- oder Kloßgefühl im Hals und Kehlkopf.

Funktionelle Stimmstörung
Hiervon sind häufig Menschen in Sprechberufen betroffen (z.B. Lehrer*innen). Durch einen unphysiologischen Einsatz der Stimme kann diese beeinträchtigt sein und den Leistungsansprüchen des Alltags nicht mehr gerecht werden. In der Therapie funktioneller Dysphonien werden individuelle Gewohnheiten beleuchtet, die sich auf die Stimme auswirken.


Organische Stimmstörungen
Organische Stimmstörungen treten oft im Zusammenhang mit langfristiger, stimmlicher Überlastung, durch den Kontakt mit toxischen Substanzen (z.B. Nikotin, Alkohol) oder infolge von Schilddrüsenoperationen auf.

Psychogene Stimmstörung
Psychogene Stimmstörungen können z. B. infolge einer psychischen Belastung oder nach Traumata auftreten. Diese können logopädisch ebenso wie funktionelle Stimmstörungen behandelt werden. Eine psychologische Betreuung kann die Logopädie hier nicht ersetzen, daher wird eine zusätzliche psychologische Beratung dringend empfohlen, um eine erfolgreiche Therapie zu ermöglichen.

Mögliche Ziele in der Stimmtherapie sind:

  • Steigerung der stimmlichen Belastbarkeit
  • Verbesserung der Stimmqualität
  • Verbesserung des Atemrhythmus
  • Aufbau einer physiologischen Körperhaltung und -wahrnehmung
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Rhinophonie/-lalie

Als Rhinophonie bezeichnet man Störungen des Stimmklangs, durch eine erhöhte oder reduzierte Nasalität. Hierbei strömt beim Sprechen zu viel oder zu wenig Luft durch die Nase. Die Ursache hierfür können funktionell oder organisch bedingt sein, z. B. durch das Bestehen einer (Lippen-Kiefer-)Gaumen-Spalte. In diesem Fall kann neben dem Stimmklang zusätzlich die Artikulation (Aussprache) verändert sein, es liegt eine sogenannte Rhinolalie vor. Im logopädischen Setting können funktionelle Einschränkungen durch gezielte Kräftigungsübungen bearbeitet und verbessert werden.

Rhinophonie- lalie

Stottern

Beim Stottern treten unwillkürliche Wiederholungen einzelner Laute, Silben und Wörtern, Dehnungen einige Laute und/ oder Blockierungen vor oder während des Sprechens, auf. Es ist eine Redeflusstörung, die primär eine Einschränkung der Sprechmotorik darstellt.

Begleitsymptome und Kompensationsstrategien können Mitbewegungen verschiedener Körperteile sein (z. B. Fäuste ballen) oder die Betroffenen verändern ihre Atmung oder Stimme, um flüssiger sprechen zu können. Die Strategien reichen bis hin zum Vermeiden des Sprechens in bestimmten Alltagssituationen.

Mögliche Ziele:

  • Verbesserung der Sprechmotorik mit Abbau von Stotterreaktionen
  • Entwicklung von Kompetenzen, die flüssiges Sprechen ermöglichen
  • Abbau von Vermeidung, Sprechangst und negativen Gefühlen
  • Entwicklung neuer Kommunikationskompetenzen
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Poltern

Poltern zeigt sich in einer teilweise überhöhten Sprechgeschwindigkeit mit Auslassungen und Verschmelzungen von Lauten, Silben oder Wörtern. Es handelt isch hierbei ebenfalls um eine Störung des Redeflusses.

Die Betroffenen können ihr undeutliches Sprechen nicht kontrollieren und es gelingt ihnen meist nicht ihre Redeinhalte für den Gesprächspartner verständlich zu strukturieren. Ihre Äußerungen beziehen sich inhaltlich und grammatisch nur unzureichend aufeinander und sind ohne erkennbaren roten Faden. Zudem ist ihnen die Störung häufig nicht oder nur teilweise bewusst.

Mögliche Ziele:

  • Verbesserung bzw. Normalisierung des Redeflusses
  • Aufbau gezielter Steuerungsvorgänge
  • Verbesserung der Artikulation
  • Förderung eines souveränen Umgangs mit dem Polten
Poltern

Cranio-mandibuläre Dysfunktion (CMD)

Unter einer craniomandibulären Dysfunktion (CMD) versteht man die Fehlfunktion von Kiefermuskulatur und/oder -gelenken.

Als Symptome der Betroffenen äußern sich meist in Schmerzen oder Verspannungen im Kopf- und Nackenbereich, die sich auf das gesamtkörperliche Befinden auswirken können. Häufige Auslöser einer CMD können eine Kieferfehlstellung, sowie ein sogenannter Fehlbiss, oder ein Stressabbau-Mechanismus (z.B. durch Aufeinanderpressen der Zähne oder „Zähneknirschen“) sein. Im Rahmen einer CMD empfiehlt sich vor der logopädischen Behandlung eine medizinische Abklärung in der Zahnmedizin oder Kieferorthopädie und Physiotherapie. Mit manuellen Techniken und einer Stimulation der betroffenen Areale mit Schallwellentherapie oder Vibration, soll gezielt eine Eutonisierung der betroffenen Muskulatur erfolgen.

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Logopädie bei Menschen mit Behinderung

Eine logopädische Behandlung bei Erwachsenen, die mit einer geistigen und/oder körperlichen Behinderung leben, ist immer ein Behandlungsversuch.

Die Therapie erfolgt unter Berücksichtigung der physischen und kognitiven Fähigkeiten, sowie der Kooperationsmöglichkeiten des Klienten. Ziel kann es z.B. sein, alle kommunikativen Ressourcen zu stärken und zu verbessern. Oder die Nahrungsaufnahme und Teilhabe am alltäglichen gemeinsamen Essen zu erleichtern und zu sichern.

Erwachsene m. Behinderung

Ihre Logopäden bei Hanselicht

Martin Dölle-Chen

Für mich ist das Arbeiten mit Menschen jeden Alters ein erfüllender Lebensinhalt, der mir viel Freude und Zufriedenheit gibt. Über die Jahre habe ich mich besonders auf die Bereiche Stotter-, Stimm- und Kindertherapie spezialisiert.

Catharina Becker

Ich arbeite mit viel Freude und Engagement seit 2016 als staatlich anerkannte Logopädin. Die Arbeit ist abwechslungsreich und gemeinsam mit Patienten und Angehörigen suche ich neue individuelle Wege für die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit. 

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